1000 Jahre Schatten für Menschen und Apfelbäume?
Eine Fläche von fast 300 qm beschattet die uralte Sommerlinde von Effeltrich! Die eigentümliche Schirmform ihrer Krone verdankt sie der
bis ca. 1850 währenden Bastgewinnung für die Veredlung junger Apfelbäume. Dafür hat man vor vielen Jahrhunderten ihre Seitenäste waagrecht geleitet. Wann das war? Nun, da sind sich die Experten
uneinig. Denn ihr Alter ist eins der Geheimisse, das die völlig hohle Linde für sich behält. Etwa 800 Jahre werden ihr, die man auch die Tausendjährige nennt, seriös zugestanden. Und ob die
Anzahl von genau zwölf Hauptästen Zufall ist? Wohl kaum, viel wahrscheinlicher ist es, dass es sich um eine seltene sogenannte Apostellinde handelt. Der verwitterte Steinkreis, der die Linde
umgibt, weist darauf hin, dass der mächtige Baum früher Mittelpunkt eines Versammlungs- und Gerichtsplatzes war. Das war lange bevor man im 19. Jahrhundert begann, „Mondscheinnächte mit Musik und
Gesang“ unter der Linde zu veranstalten. Viel könnte die Linde erzählen, zum Beispiel wie es war, als damals im Jahre 1912 Prinzregent Ludwig von Bayern zum Feiern gekommen ist. Und wer weiß,
vielleicht teilt uns die Linde eines Tages ja auf Facebook die ein oder andere Lebenserinnerung. Eine eigene Seite hat sie schließlich, wie ich herausgefunden habe. 😉