Schwarzeichen, Roteichen, Weißeichen, Färbereichen, Sumpfeichen, Scharlacheichen… bei den amerikanischen Eichen kann man schon mal
den Überblick verlieren. Kein Wunder bei 234 verschieden Eichenarten in Nordamerika! 🙂
Da nehmen sich gerade einmal 22 europäische Eichenarten bescheiden aus – zumal ganze drei von ihnen nördlich der Alpen heimisch
sind! Unsere vergleichsweise arme Pflanzenwelt haben wir übrigens den letzten vier Eiszeiten zu verdanken. Sie ließen die Pflanzenvielfalt in Europa dramatisch
dahinschwinden.
So ist es gar nicht verwunderlich, dass viele amerikanische Bäume in Mitteleuropa sehr gute Wachstumsbedingungen vorfinden.
Nämlich dort wo sich ihre ausgestorbenen Vorfahren schon wohl fühlten.
1724 wurde z.B. die amerikanische Roteiche nach Europa eingeführt. Für die Native American war sie ein Symbol der Stärke und eine
wichtige Heilpflanze, für uns ist sie ein gewaltiger Parkbaum, mit grandioser Herbstfärbung. Ein wenig Wildheit hat sich die „Northern Red Oak „ dabei bewahrt: ihre Fähigkeit sich gegen
Bodenverdichtung zu wehren ist berüchtigt. Roteichen heben mit ihren Wurzeln Platten und Teerbeläge so stark an, dass man sie aus Fußgängerzonen weitgehend verbannt hat. Im Schlosspark
der Eremitage gibt es dieses Problem nicht. Hier durfte der Staatsbaum des US-Bundesstaates New Jersey zu einem kraftstrotzenden Riesen heranwachsen. Mit einem Stammumfang von über 4m
verkörpert er hoffentlich auch hier in Bayern noch viele Jahre das Staatsmotto von New Jersey: „Liberty and Prosperity“ :-)